Im Gespräch mit dem „Stern“ äußert sich Shirin David (29) nicht nur zu politischen Themen, sondern auch zu ihrer Bisexualität. Die erfolgreiche Rapperin macht zunächst keinen Hehl aus ihrer politischen Meinung: „Ich bin 100 Prozent gegen die AfD.“

Ihre Musik stehe für Werte wie Feminismus, Selbstbestimmung und Demokratie, weshalb ihr die aktuellen politischen Entwicklungen Sorgen bereiten. Dass die AfD laut Umfragen zu den stärksten Parteien gehört, kommentiert sie mit drastischen Worten: „Ich kotze.“

Besonders wichtig wäre ihr ein Wandel in der politischen Landschaft – vor allem mit Blick auf weibliche Führungspersönlichkeiten. Sie betont jedoch: „Es geht nicht nur um das Geschlecht, sondern um Kompetenz.“ Viele der fähigsten Menschen, mit denen sie arbeite, seien Frauen.

„Ich will meine Sexualität nicht mehr erklären“

Shirin David spricht offen über ihre Bisexualität, ein Thema, das in der Öffentlichkeit immer wieder hinterfragt wird. „Leute hassen es, wenn sie dich nicht einordnen können“, erklärt sie. Trotzdem habe sie keine Lust mehr, sich ständig dazu äußern zu müssen: „Ich will mein Empfinden nicht mehr diskutieren müssen.“

Trotzdem sieht sie die Bedeutung von Sichtbarkeit. Gerade in klassischen Machtpositionen halten viele ihre Sexualität zurück, während es in der Kunstszene leichter sei, offen zu sein. Besonders die Reaktionen von Männern auf Bisexualität sieht sie kritisch: „Heterosexuelle Männer haben Angst, dass schwule Männer sie so behandeln, wie sie selbst Frauen behandeln.“