Sean Combs soll über Jahrzehnte Männer, Frauen und Minderjährige sexuell ausgebeutet haben.
Nun sind mehrere Videos aufgetaucht, die den ehemaligen Rapper und Produzenten entlasten sollen.
Die Anwälte von Sean „Diddy“ Combs haben die Anklage gegen den Hip-Hop-Mogul am Dienstag als „sexistisch und begrenzt“ bezeichnet.
Ihren Angaben zufolge zeigten neun Aufnahmen von Sexualakten, die als wichtige Beweise in dem Fall gelten,
lediglich einvernehmlichen Sex zwischen willigen Erwachsenen. Die Anklage sei sexistisch, „weil die Theorie der Regierung Stereotypen von weiblicher Opferrolle und mangelnder Handlungsfähigkeit aufrechterhält“, hieß es in einem Schreiben von Combs’ Verteidigung.
Die Anwälte haben einen Brief an einen Bundesrichter in Manhattan eingereicht, in dem sie darum bitten, dass die Aufnahmen, die Combs den Behörden zufolge inszeniert haben soll, den Verteidigern für weitere Untersuchungen übergeben werden. Bislang, so sagen sie, hätten sie die Aufnahmen nur zweimal vorübergehend einsehen dürfen.
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Die Videos wurden der Regierung von den Anwälten einer Frau zur Verfügung gestellt, die in Gerichtsunterlagen als „Opfer-1“ bezeichnet wird und in einer Langzeitbeziehung mit Combs stand. In allen Videos „ist Opfer 1 nicht nur einverstanden, sondern offensichtlich glücklich, dominant und hat die volle Kontrolle“, schrieben Combs Anwälte. Es gebe keine Hinweise auf Gewalt oder Anzeichen dafür, dass jemand entmündigt sei und unter dem Einfluss von Drogen oder übermäßigem Alkoholkonsum stehe. Die Staatsanwaltschaft äußerte sich zunächst nicht zu der Angelegenheit.
Combs wird vorgeworfen, Frauen, Männer und Minderjährige über Jahrzehnte systematisch zum Sex gezwungen, erpresst, bedroht und misshandelt zu haben. Zudem soll der Rapper und Produzent in Sexhandel, Zwangsarbeit, Drogendelikte, Entführung, Bestechung und andere Verbrechen verwickelt gewesen sein. Combs sitzt seit seiner Festnahme am 16. September 2024 in Untersuchungshaft und hat alle Vorwürfe zurückgewiesen.