Es ist eine besondere Auszeichnung für eine besondere Frau.
Ende der Woche bekommt Rita Süssmuth, die ehemalige Präsidentin des Deutschen Bundestages,
den Deutsch-Polnischen Preis auf der Münchener Sicherheitskonferenz verliehen.
Die an Krebs erkrankte Politikerin wird dazu am Freitag persönlich nach München reisen.
Es ist eine Rückkehr zu guten Beziehungen der beiden Nachbarländer. Nach zehn Jahren Pause wird der Deutsch-Polnische Preis erstmals wieder verliehen. Die Auszeichnung, die von den Regierungen beider Länder vergeben wird, ist mit 20.000 Euro dotiert und würdigt die besonderen Verdienste um die deutsch-polnischen Beziehungen.
In diesem Jahr wird damit das Engagement einer Frau geehrt, für die das Aufgeben nie eine Option war.
Rita Süssmuth ist eine Kämpferin
Privat wie beruflich ist Rita Süssmuth eine Kämpferin. Vieles in der Politik der 80er- und 90er-Jahre hat sie initiiert und auf den Weg gebracht. Obwohl die ehemalige Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit (1985 bis 1988) inzwischen von ihrer Erkrankung gezeichnet ist, gibt sie sich tapfer und optimistisch.
Die Schockdiagnose Brustkrebs hatte Süssmuth 2021 bekommen, das erzählte sie BILD im vergangenen Jahr exklusiv. Eine besonders aggressive Form, die inzwischen Metastasen gebildet hat. Eine Chance auf Heilung gibt es nicht, trotz vieler Chemotherapien.
Rita Süssmuth ist voller Hoffnung
Die Politikerin arbeitet weiterhin und bleibt voller Hoffnung in Bezug auf die Zeit, die ihr noch bleibt – und in ihrem Blick auf Deutschland und die politischen Krisen. „Ich möchte es noch erleben, dass die Menschen wieder ruhiger werden. Und zuversichtlicher. Tatenlos mit den Händen im Schoß auf das Ende warten, das werde ich nicht tun“, sagte sie kürzlich in einem BILD-Interview.
Der Deutsch-Polnische-Preis wurde zuletzt 2015 verliehen
Der Deutsch-Polnische Nachbarschaftsvertrag vom 17.06. 1991 sieht die jährliche Auszeichnung für besondere Verdienste um die deutsch-polnischen Beziehungen vor.
Zuletzt wurde der Preis 2015 posthum an den ehemaligen Außenminister Polens Władysław Bartoszewski (†93) verliehen. Zu den Preisträgern gehören neben anderen auch der ehemalige Bundeskanzler Willy Brandt (†78, SPD) und der ehemalige Vizekanzler Hans-Dietrich Genscher (†89, FDP).