Knallmeldung vom Londoner High Court: Prinz Harry (40) bekommt als Entschädigung für illegale Abhörmethoden von englischen Boulevard-Medien mindestens 10 Millionen Pfund (11,8 Millionen Euro) zugesprochen.
Die Verantwortlichen haben sich zudem bei Prinz Harry und seiner verstorbenen Mutter Prinzessin Diana (†36) entschuldigt – und damit erstmals die Vorwürfe in dem Abhörskandal zugegeben. Das teilte sein Anwalt am Mittwoch mit. Über die Summe berichten englische Medien wie der „Telegraph“ und die „Daily Mail“. Sie sprechen von einem „monumentalen Sieg“ für Harry, der sechs Jahre lang für die Anerkennung des ihm geschehenen Unrechts kämpfte. Kann er jetzt endlich Frieden mit seiner Vergangenheit schließen?
Gehackte Telefone, Privatdetektive
In dem Verfahren ging es um die Mediengruppe NGN von Unternehmer Rupert Murdoch (93) und seine Zeitungen „Sun“ und die mittlerweile eingestellte „News of the World“. Murdoch offenbarte jetzt, dass zwischen 1996 und 2011 von der „Sun“ eingesetzte Privatdetektive rechtswidrige Methoden angewendet hatten, um an Informationen über Prinz Harry zu kommen.
Bei der „News of the World“ wurden zudem Telefone gehackt, um private Informationen zu bekommen. Es war eine Überwachung im ganz großen Stil.
Der Prinz und die Presse
Der Exil-Prinz und die Boulevardmedien – das ist für Harry eine niemals endende Geschichte zwischen Sich-Brauchen und Sich-Hassen. Die Fehde begann in seiner Jugend, als die Presse keine Party, keinen Drogen-Exzess, keinen Nackt-Skandal von Harry ausließ. Er fühlte sich missverstanden und gedemütigt. Ein traumatisierter Teenager, der seinen Platz im Leben suchte.
Seine Mutter Prinzessin Diana starb am 31. August 1997 an den Folgen eines schweren Autounfalls in Paris. Paparazzi hatten die Prinzessin und ihren damaligen Freund Dodi Al-Fayed (†42) mit Motorrädern regelrecht durch Paris gehetzt. Harry war da gerade 12. Bis heute ist er sich sicher: Die Presse ist schuld am frühen Tod seiner Mutter.
Harrys Wut auf die Medien
Um seine eigene Frau Meghan (43) zu schützen, warf er 2020 seine royalen Verpflichtungen in England hin und startete mit der Ex-Schauspielerin ein neues Leben im beschaulichen Montecito in den USA.
Doch der Neubeginn war kein Selbstläufer. Einwohner des Nobel-Ortes Montecito werfen dem Paar vor, die Presse bewusst anzulocken und eigentlich keine Privatsphäre zu wollen. Harrys Leben – ein ständiges Getriebensein zwischen dem Wunsch nach Privatsphäre und dem Bedürfnis gesehen und gehört zu werden.
Findet der Exil-Prinz jetzt seinen Frieden?
In seiner Biografie „Spare“ teilte er intimste Details aus seinem Leben, überwarf sich anschließend durch Wut-Interviews mit seiner Familie. Die Presse half ihm, seine Botschaften zu übermitteln – und so verhakte sich der Keil zwischen Harry und dem Rest der Royals endgültig.
Kann das Einlenken der britischen Boulevardgrößen jetzt dazuführen, dass er endlich seinen Frieden macht – mit sich selbst, seinem Weg und dem Tod seiner Mutter?