Geheimnisse, Schmerz und ein letzter Brief: Wie Roy Blacks Sohn die dunklen Schatten von Kindheit, Alk0hol und dem dramatischen Ende seines Vaters enthüllt – und warum er heute ganz anders über ihn spricht 

Auf Youtube spricht der Sohn von Roy Black über die Kindheit mit seinem berühmten Vater und auch über dessen Alkoholsucht.

Es ist eine seiner wenigen, bescheidenen Einkunftsquellen — so hat es Torsten Höllerich zumindest kürzlich der “Bild”-Zeitung geschildert: Auf Youtube gedenkt der Sohn von Roy Black seit einigen Monaten seinem 1991 verstorbenen Vater. 29 Videos hat Höllerich seit Februar dort hochgeladen, sie tragen Titel wie “Der kleine Schnöselsohn vom Schlagersänger” oder “Die Fischerhütte, der speziellste Ort von Roy Black”.

Er wolle erzählen, wie es ist, wenn man wie er einen berühmten Vater hatte. “Ich denke, das bringt seine ganz eigenen Probleme mit sich”, so der 48-Jährige in einem der Clips. Immerhin galt Roy Black, mit bürgerlichem Namen Gerhard Höllerich, als einer der erfolgreichsten Schlagersänger der 60er und 70er Jahre. Als Schauspieler machte er sich zudem in Heimatfilmen und Blödel-Komödien einen Namen. Sein früher Tod im Alter von nur 48 Jahren sorgte für Bestürzung, er starb an Herzversagen.

“Hatte Angst”: Roy Black, betrunken auf der Bühne

Höllerich, der seit 20 Jahren in Kolumbien lebt, blickt auf seinem Kanal auf die Karriere seines Vaters zurück. Wie dieser von Auftritt zu Auftritt tingelte, oft für wenig Geld. Und er erzählt private Anekdoten, auch aus seiner Kindheit. Etwa, dass Roy Black morgens nur Tee, keinen Kaffee trank und dazu gern klassische Musik auflegte. Er verrät zudem, dass die Urnen-Beisetzung heimlich frühmorgens stattfand, damit die Presse keine Fotos bekam. Doch Höllerich sagt auch, dass sein Vater wenig zuhause gewesen sei und spricht die Alkoholsucht von Roy Black an.

“Er hätte wahrscheinlich noch sehr viele Jahre mehr leben können, wenn der Alkohol nicht gewesen wäre”, sagt er in einem der Clips, der auch Aufnahmen von einem Auftritt seines Vaters zeigt, bei dem dieser zu betrunken war, um weiterzusingen. Als Kind habe er Angst um ihn und um sich gehabt, wenn der Sänger getrunken hatte. “Nicht, dass er gewalttätig war, aber er war natürlich eine vollkommen andere Person dann.”

Als Erwachsener später bekam Torsten Höllerich selbst Probleme mit Alkohol, habe so seinen Vater besser verstehen können. Erst im vergangenen Jahr begab er sich freiwillig in eine Entzugsklinik, nachdem er schwere Zeiten durchgemacht hatte. Unter anderem lebte er kurzzeitig auf der Straße.

Happy End in der Liebe

Von dem Erbe seines Vaters – 400.000 DM – sei heute nichts mehr übrig. “Ich schlage mich durch. Es gibt Monate, da weiß ich nicht, wie ich die 200 Euro Miete für unsere Wohnung bezahlen soll”, sagte er der “Bild”. Und dass er etwa 150 Euro im Monat mit den Youtube-Filmchen über sich und seinen Vater verdiene. Dazu kommen Gelegenheitsjobs als Dolmetscher und Übersetzer und etwa 2000 Euro im Jahr an Tantiemen aus Songs von Roy Black.

Doch privat gab es für Höllerich gerade ein kleines Happy End: Nach einer Fehlgeburt 2023 hatten er und die Mutter seines Sohnes sich eigentlich getrennt. Das Sorgerecht für den fünfjährigen Sohn wurde bei der Scheidung seiner Ex-Frau Maria Fernanda zugesprochen. Nun haben die beiden wieder zueinander gefunden, wie Höllerich der “Bild” bestätigt.

“Ich freue mich sehr darüber, auch für unseren Sohn. Ich bin selbst ein Scheidungskind und weiß, wie schwer es ist, wenn man sich als Kind für einen Elternteil entscheiden muss, obwohl man beide liebt”, sagt er. Auch was die finanzielle Lage angeht, bleibt er entspannt: “Für mich bedeutet Glück nicht das Volumen auf dem Konto.”