In einer zutiefst bewegenden Episode der 19. Staffel von Der Bergdoktor wird Dr. Martin Gruber mit einer Anfrage konfrontiert, die sein ärztliches Ethos wie nie zuvor auf die Probe stellt: Eine todkranke Frau bittet ihn, ihr beim Weg in die Sterbehilfe zu helfen.
Die Patientin, Elisabeth Lanner, ist eine ehemalige Lehrerin, Ende 50, bei der eine unheilbare neurologische Krankheit im Endstadium diagnostiziert wurde.
Ihre Bewegungen sind eingeschränkt, ihre Schmerzen stark – und sie weiß, dass es nur noch schlimmer werden wird.
Doch was sie Martin mitteilt, schockiert ihn zutiefst: Sie plant eine Reise in eine Sterbeklinik in der Schweiz und bittet Martin um medizinische Unterstützung zur Vorbereitung.

Für Martin beginnt ein innerer Konflikt. Als Arzt hat er geschworen, Leben zu schützen – doch er sieht auch das Leid in Elisabeths Augen. Ihre Entscheidung scheint festzustehen: Sie will in Würde gehen, bevor sie zur Pflegefall wird. Doch schon bald merkt Martin, dass etwas nicht stimmt.
Im Gespräch mit Elisabeths Umfeld, besonders mit ihrem Sohn Jonas, einem jungen Mann mit einer psychischen Entwicklungsstörung, entdeckt Martin eine verborgene Wahrheit: Elisabeth hat nicht nur Angst vor Schmerzen – sie hat Angst, ihrem Sohn zur Last zu fallen. Ihr Mann ist vor Jahren verstorben, und Jonas hat außer ihr niemanden. Sie glaubt, dass sie ihm durch ihren Tod die Freiheit schenkt, ein eigenständiges Leben zu führen.
Doch Jonas denkt anders. Als Martin mit ihm spricht, offenbart der junge Mann auf berührende Weise, wie sehr er an seiner Mutter hängt – und dass er bereit wäre, alles für sie zu tun. Er sagt: „Wenn sie geht, verliere ich nicht nur meine Mutter, sondern auch meine Welt.“
Martin erkennt, dass Elisabeths letzter Wille nicht wirklich ihrer ist – sondern das Ergebnis von Schuld, Angst und dem Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden. In einem zutiefst emotionalen Gespräch auf der Gruberschen Alm, mit Blick auf die Berge, bringt Martin sie dazu, über ihr Motiv nachzudenken. Er spricht nicht als Arzt, sondern als Mensch: über Fürsorge, über Würde, aber auch über die Macht der Liebe.
Elisabeth bricht schließlich in Tränen aus – nicht vor Angst vor dem Tod, sondern vor dem Leben, das sie fast aufgegeben hätte. Sie sagt: „Ich wollte stark sein, aber ich war dabei, aufzugeben, ohne zu fragen, ob jemand mich noch braucht.“
Fazit: „Der letzte Wille“ ist eine Episode voller leiser, intensiver Momente, in der die großen Fragen des Lebens verhandelt werden: Was ist Würde? Wann ist ein Leben lebenswert? Und wie viel dürfen wir für andere entscheiden?
Ein tief berührender Bergdoktor-Moment, der zeigt: Manchmal braucht es nur ein ehrliches Gespräch, um sich wieder für das Leben zu entscheiden.
📺 Nicht verpassen – wenn Martin Gruber nicht nur heilt, sondern Herzen rettet.