Zwei spektakuläre Funde wohl gefälscht – Deutscher Archäologe im Fokus

Es sind schwere Vorwürfe. Ein Forscher soll bewusst Ergebnisse manipuliert haben. Der Skandal weitet sich aus

Mainz – Erst waren es gefundene 21 Schädel, die falsch datiert wurden. Jetzt sind weitere 18 Verdachtsfälle aufgetaucht.

Darunter zwei „geschichtsträchtige archäologische Funde“:

der „Neandertaler von Ochtendung“ und das „Schlachtfeld von Riol“. Das teilte das Innenministerium Rheinland-Pfalz am Montag (25. November) mit.

Archäologie-Skandal weitet sich aus: „Neandertaler von Ochtendung“ wohl nicht echt
„Alle Verdachtsfälle werden nun systematisch abgearbeitet“, so Innenstaatssekretärin Simone Schneider in einer Pressemitteilung. Gegen den früheren Mitarbeiter der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) laufe bereits ein Disziplinarverfahren, das nun ausgeweitet wird.

Der „Neandertaler von Ochtendung“ ist jünger als angenommen, und zwar 160.000 bis 170.000 Jahre. In einem externen Labor wurden die Schädelfragmente ins Frühmittelalter (7./8. Jahrhundert nach Christus) datiert und nicht ins Paläolithikum, schreibt das Innenministerium.

 

Neandertaler im LVR-LandesMuseum Bonn
Eine Nachbildung des Neandertalers steht im LVR-LandesMuseum Bonn. © Oliver Berg/dpa

18 Funde unter Fälschungs-Verdacht – darunter zwei sensationelle Entdeckungen

Auch beim berühmten „Schlachtfeld von Riol“ (Veröffentlichungsjahr 2015) habe sich die archäologische Datenbasis als „unzureichend“ herausgestellt. Seit Jahren galt: auf einer Wiese bei Riol im Landkreis Trier-Saarburg soll eine der bedeutendsten Schlachten zwischen den Römern und Kelten stattgefunden haben. Doch jetzt gibt es Zweifel an dem Schauplatz der historisch bezeugten Römerschlacht aus dem 1. Jahrhundert nach Christus. Fraglich ist, ob die vom Archäologen gefundenen Speerspitzen wirklich aus der Schlacht stammen, berichtet der SWR. Dass die Schlacht bei Riol stattgefunden hat, stehe allerdings bei Forschern außer Frage. Doch ob auf der Wiese oder etwas weiter im Wald sei nun fraglich.

  • Neandertaler von Ochtendung“ (Veröffentlichungsjahr 1997): In Koblenz fand ein Archäologe 1997 in der Nähe von Ochtendung das Schädeldach eines Mannes (30 bis 40 Jahre). Es war in drei Teile zerbrochen. Der Fund wurde damals einem „frühen Neandertaler“ zugeordnet. Ein Sensationsfund in Rheinland-Pfalz.
  • Schlachtfeld von Riol“ (Veröffentlichungsjahr 2015): der angeblich 2000 Jahre alte Schauplatz der bei Tacitus geschilderten Schlacht zwischen Römern und Treverer, einem keltisch-germanischen Volksstamm im Jahr 70 nach Christus.

Zweifel an der Doktorarbeit lösten Untersuchungen aus

Worum es in den anderen 16 Verdachtsfällen geht, ist zunächst noch offen. Aktuell werde der weitere Umgang mit diesen Ergebnissen geprüft. „Wir haben der Öffentlichkeit und insbesondere der Wissenschaft zugesichert, dass wir fortlaufend zu den Ergebnissen der Untersuchungen berichten, um weiteren wissenschaftlichen Schaden abzuwenden. Daran werden wir uns auch weiterhin messen lassen“, sagte die Staatssekretärin.

Auslöser der Überprüfungen war früheren Angaben zufolge eine vertrauliche Anfrage einer nicht genannten Universität aus dem vergangenen Jahr, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Dort seien Zweifel an der schon viele Jahre alten Dissertation des Mannes aufgekommen.

Ein rund 400 Jahre altes Skelett einer „Vampir-Frau“ machte vor kurzem Schlagzeilen. Archäologen geben der „Vampir-Frau“ aus dem 17. Jahrhundert ihr Gesicht zurück.

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