Mette-Marit bat norwegische Medien, ihren Sohn in Ruhe zu lassen

Marius Borg Høiby hat mit seiner Rolle in der norwegischen Königsfamilie stets gehadert.

Das zeigt ein Brief, den seine Mutter Mette-Marit vor einigen Jahren veröffentlichte.
Idyllische Fotos am Meer, fröhliche Auftritte in Tracht und ein harmonisches Miteinander auf dem Schlossbalkon:

So präsentierten sich Kronprinz Haakon und seine Frau Mette-Marit in den vergangenen Jahren,

wenn sie öffentlich mit ihren Kindern posierten. Da ist Prinzessin Ingrid Alexandra, die eines Tages auf dem norwegischen Thron sitzen wird,

ihr jüngerer Bruder Prinz Sverre Magnus, der in Kürze seinen 19. Geburtstag feiert – und Marius Borg Høiby, Mette-Marits Sohn aus einer früheren Beziehung, den sie mit in die Ehe brachte. Der 27-Jährige sorgt seit mehreren Monaten für Schlagzeilen und stürzt das Königshaus in eine bis dahin nicht gekannte Krise. Es geht um Körperverletzung gegenüber Ex-Freundinnen, Sachbeschädigung, Drogenkonsum und Vergewaltigung. Zuletzt saß Borg Høiby eine Woche in Untersuchungshaft.

Ulf André Andersen, Chefredakteur der norwegischen Zeitschrift “Seg og Hør” sagte jetzt der “Bild”-Zeitung: “Wir wussten seit Jahren von seinen Drogenproblemen, haben aber nichts darüber geschrieben, weil es eine Privatangelegenheit war. Vielleicht war das falsch, dann hätten sie ihn schon früher für seine Taten verantwortlich machen können.” Tatsächlich hat Kronprinzessin Mette-Marit 2017, zu Marius’ 20. Geburtstag, einen Brief veröffentlicht, in dem sie die norwegischen Medien bat, ihren Sohn in Ruhe zu lassen. Er wolle kein Leben in der Öffentlichkeit führen, lautete ihre Begründung.

Mette-Marit kritisierte norwegische Medien

“Marius hatte schon immer eine Rolle, die öffentlich schwer zu definieren war. (…) Marius wurde ein Symbol der ungewöhnlichen Wahl, die wir getroffen haben, als wir geheiratet haben. Gleichzeitig hat er keine öffentlichen Pflichten zu erfüllen wie seine Geschwister. Er sollte keine öffentliche Rolle spielen und ist keine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens”, schrieb die 51-Jährige. Trotzdem sei Marius von klein auf von der norwegischen Presse verfolgt worden, Journalisten belagerten das Haus des Kronprinzenpaares, Kamerateams filmten Mette-Marit

Die norwegische Kronprinzessin galt in ihren Zwanzigern als Partygirl, das auch in der Drogenszene unterwegs war. Marius Borg Høibys leiblicher Vater, Morten Borg, saß wegen Kokainbesitzes im Gefängnis. Vor ihrer Hochzeit mit Kronprinz Haakon sprach Mette-Marit unter Tränen über ihre turbulente Vergangenheit. Sie räumte ein, früher “die Grenzen des Akzeptierten” überschritten zu haben – und gab sich reumütig. Eine Geste, mit der sie bei den Norwegern Sympathiepunkte sammelte.

Marius Borg Høiby zeigt bisher keine Reue

Ihr Sohn hingegen zeigt nach den Anschuldigungen der vergangenen Monate keinerlei Reue. Nach den ersten Vorfällen im August veröffentlichte der Palast ein Statement, in dem Marius bekannte, unter Drogen- und Alkoholeinfluss gehandelt zu haben. Es sei “etwas passiert, was nie hätte passieren dürfen. Ich beging eine Körperverletzung und zerstörte Gegenstände in einer Wohnung”, erklärte Borg Høiby. Er leide unter mehreren psychischen Störungen, die sein Leben seit seiner Kindheit beeinträchtigten. Borg Høiby kündigte an, sich erneut therapeutische Hilfe suchen zu wollen.

Im Gegensatz zu seiner Mutter Mette-Marit ließ er seinen Worten bisher keine Taten folgen. Kürzlich veröffentlichte Chatverläufe zeigen, dass Marius sich über die Ermittlungen gegen ihn sogar lustig machte. Die Kronprinzessin schweigt bisher. Anders als vor sieben Jahren, als sie versuchte ihren Sohn mit ihrem Brief aus dem Fokus der Berichterstattung zu nehmen. Die Vorwürfe gegen Marius Borg Høiby wiegen einfach zu schwer.

 und ihren Sohn auf dem Spielplatz, während seiner gesamten Jugend war er im Fokus der Berichterstattung.

Mette-Marit kritisierte deshalb Journalisten, die ihren Sohn unter Druck gesetzt hätten. “Einige wenige Medien haben sich entschieden, von jugendlicher Unbedachtheit zu schreiben. Es wäre unnatürlich, wenn es dafür keine Beispiele gäbe. Ich bin jedenfalls dankbar, dass nicht alle Rebellionen meiner Jugend mit Argusaugen verfolgt wurden. Das hätte viel schlimmer ausgesehen.”

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